Vor 17 Jahren wurde das Wernerbad aus hygienischen Gründen geschlossen. Es war über ein Jahrhundert eine feste Institution unseres Stadtteils. Viele Kaulsdorfer und Mahlsdorfer haben sich hier in der Freizeit oder während des Schulausfluges Abkühlung verschafft und verbinden mit dem Freibad viele persönliche Erinnerungen. Seit 2002 ist unser Kaulsdorf-Mahlsdorfer Kleinod nun allerdings geschlossen. Die Fläche liegt seit dem brach und ist der Öffentlichkeit nicht zugängig.
Gemeinsam mit vielen Bewohnern unseres Stadtteiles und Alexander J. Herrmann engagiere ich mich seit Jahren dafür, diesem Ort neues Leben einzuhauchen und ihn für die Kaulsdorfer und Mahlsdorfer wieder erlebbar zu machen. Diese Perspektive bietet sich derzeit und ich informiere Sie gern über den aktuellen Verfahrensstand:
Mit der Entscheidung, das Konzeptverfahren einzustellen hat der Senat die Entwicklung einer Nachnutzung für das ehemalige Wernerbadareal nachhaltig beschädigt und verzögert. Auch eine öffentliche Zugängigkeit des Sees wurde damit verschleppt. Die Forderungen, der Bezirk möge das Gesamtareal erwerben und als Grünfläche gestalten, sind angesichts des Rückstaus bei Investitionen in unsere Schulen, Spielplätze und Verkehrsinfrastruktur illusorisch.
In seiner letzten Antwort auf meine schriftliche Anfrage machte der Senat deutlich, dass er an dem Nutzungskonzept festhalten möchte und dazu Abstimmungen mit landeseigenen Unternehmen wie der Berlinovo und Vivantes laufen. Berlinovo erklärte allerdings öffentlich, dass noch nicht der Stand eines konkreten Projektes erreicht sei (https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/immobilien/marzahn-hellersdorf-berlin-stoppt-den-bau-von-demenzdorf-wernersee/22876568.html).
Im Rahmen der Antwort auf eine erneute schriftliche Anfrage von mir stellt der Senats nun dar, dass die in den letzten Jahren entwickelte Perspektive als Wohnanlage für an Demenz erkrankte Menschen durch die landeseigenen Gesellschaften Berlinovo und Vivantes realisiert werden soll und mittlerweile entsprechende Abstimmungen stattgefunden haben. Damit eröffnet sich auch wieder die Chance, dass der See für die Öffentlichkeit wieder zugängig wird.
Der aktuelle Demografiebericht zeigt weiterhin deutlich auf, dass der Bedarf an betreuten Wohnformen insbesondere für Menschen mit Demenz zunimmt. Daher spreche ich mich klar dafür aus, dass wir derartige Angebote vor Ort brauchen, damit man auch im hohen Alter im Kiez verbleiben kann.
Knautschke bleibt auf jeden Fall
P.S.: Selbstverständlich bleibt unser Nilpferd „Knautschke“ auch nach der Renaturierung des Sees ein prägender Bestandteil des Areals. Das Bezirksamt hat zugesagt, dass die von Erwin Kobbert geschaffene Nilpferd-Skulptur auf jeden Fall gerettet und erhalten bleiben soll. Mein Ziel ist weiterhin, die Wiederbelebung des Areals und die Sicherung der öffentlichen Zugänglichkeit unseres Wernersees.
- Aktualisierter Bebauungsplan 10-63 zum Wernerbadareal
- Schriftliche Anfrage der CDU-Fraktion zur Entwicklung des Areals vom 31.03.2017
- Weiterentwicklung des Wernerbadareals
- Standort Wernerbad als Freizeit- und Erholungsfläche planungsrechtlich sichern
- Beschluss des Abgeordnetenhauses zur Entwidmung des Wernerbades als Sportfläche
- Schriftliche Anfrage Mai 2019
Kommentare (7)
Peter Klonovsky
Ich verstehe nicht, warum da kein Freibad sein soll, Interessenten bzw. Nutzer gäbe es wohl
genug. Und Platz für eine etwas kleinere Pflegeeinrichtung wäre sicherlich dennoch
Peter Klonovsky
Ich verstehe nicht, warum da nicht wieder ein Bad gebaut werden kann, genügend Interessenten gäbe es wohl. Für die Altenpflegeeinrichtung wäre sicherlich auch noch Platz,
kann ja etwas kleiner sein.
Mario Czaja
Sehr geehrter Herr Klonovsky,
das ehemalige Wernerbad in Kaulsdorf ist seit 2002 geschlossen und kann leider nicht mehr als Freibad reaktiviert werden. Der Grund dafür liegt vor allem in den planungsrechtlichen Vorgaben: Das Gelände wurde entwidmet und ist als Gewässer II. Ordnung eingestuft. Eine Rückkehr zum Badebetrieb würde ein umfassendes Prüfverfahren erfordern, das aufgrund von Umwelt- und Lärmschutzvorgaben sowie der veränderten Nutzungsperspektive nicht realisierbar ist.
Stattdessen soll hier eine dringend benötigte Altenpflegeeinrichtung entstehen. In einem Bezirk mit wachsender Bevölkerung und steigendem Bedarf an Pflegeplätzen ist dies eine sinnvolle Entscheidung. Gleichzeitig bleibt das Gelände nicht ungenutzt, sondern wird einer sozialen und generationsübergreifenden Nutzung zugeführt.
Für das fehlende Freibad haben wir jedoch eine tragfähige Lösung gefunden:
Mit der Einleitung des Bebauungsplanverfahrens 10-118 im Jahr 2021 schuf der Bezirk die Grundlage für die Realisierung eines Kombibades im Jelena-Santic-Friedenspark und die Berliner Bäder-Betriebe nahmen das Projekt in ihre Investitionsplanung auf. Wichtige Gutachten liegen bereits vor. Das Baugrundgutachten bestätigt die Tragfähigkeit des Standorts und der Artenschutzfachbeitrag gibt grünes Licht. Ein Flächenlayout ist bereits mit den Berliner Bäderbetrieben abgestimmt. Die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit findet in der Zeit vom 17.02.2025 bis 21.03.2025 statt.
Parallel haben wir uns als Kiezmacher erfolgreich gegenüber dem Berliner Senat für die Finanzierung des Kombibades eingesetzt. Am Ende stehen daher trotz aller Sparzwänge des Landes Berlins weiterhin 10 Mio. EUR für das Bauvorhaben zur Verfügung. Damit ist der Bau des Kombibades in zwei Etappen möglich und finanziell abgesichert.
Im ersten Schritt soll eine Typenschwimmhalle am Jelena-Šantić-Friedenspark gebaut werden. Der Bau der Typenschwimmhalle sichert den Schwimmunterricht für unsere Kinder, stärkt die Kapazitäten für den Vereinssport und sorgt dafür, dass alle Bürger die Möglichkeit haben, schwimmen zu gehen.
Im zweiten Schritt sollen dann die notwendigen Außenanlagen des Freibads gebaut werden. Im Interesse einer zügigen Umsetzung müssen wir dafür alle Finanzierungsmöglichkeiten in den Blick nehmen. Als Bundestagsabgeordneter setze ich mich für eine Kofinanzierung aus Bundes- und/oder Europamitteln ein.
Mit freundlichen Grüßen
Mario Czaja
Werner Barth
Sehr geehrter Herr Czaja,
inzwischen sind mehr als 2 Jahre vergangen, in denen ich mich fast täglich über die Erhaltung des Wernerbades informiert habe. Leider bisher ohne neue Erkenntnisse. Stattdessen wurde ich jedes Mal aufs Neue enttäuscht. Hier müssen nun endlich Fakten geschaffen werden. Wie soll man heutzutage noch Vertrauen in die Landespolitik haben, wenn es nicht mal auf lokaler Ebene zu Ergebnissen führt. Seit Corona geht alles nur noch den Bach runter und man ist gezwungen zuzuschauen. Steigende Lebenserhaltungskosten tragen ihr Übriges dazu bei. Dem kleinen Mann sind die Hände gebunden (und natürlich auch der kleinen Frau, man will ja heutzutage korrekt sein ;-)). Zurück zum Thema: Ich kann und will das einfach nicht mehr! Wann passiert endlich etwas – wann wacht IHR da oben endlich auf?!
Fantasie ist die Würze, WIR bestimmen die Dosis!
Freundlichst aber mit Nachdruck,
Werner Barth
Szibbun, Günter
Guten Tag,
vielleicht sollte eine Spendenaktion an die Anwohner eingerichtet werden.
Ziel: Die Anwohner sammeln so viel Geld und erwerben das Wernerbad!
Das ist dann Volkseigentum aller Hellersdorfer, Marzahner. Mahlsdorfer und Umgebung 🙂
Dann könnten wieder alle das Wernerbad nutzen !!!
Es gibt auch bestimmt genug Ehrenamtliche, die helfen es dann am Laufen zu halten
Besser alles in die Hände der Bevölkerung und nicht verschwenden für einen Flughafen – Schönefeld, PKW- Maut und wer braucht in unser Jahrhundert noch ein Schloss?
Erichs Lampenladen war ein tolles funktionsfähiges Bauwerk!
Eine sehr tolle Begegnungsstätte!
Was hat das alles für Steuergelder gefressen ???
Nicht zu fassen !!!
Mit freundlichen Grüssen
Günter Szibbun
Mario Czaja
Sehr geehrter Herr Szibbun,
vielen Dank für Ihre Rückmeldung. Die Frage der Wiedereröffnung scheitert an der notwendigen planungsrechtlichen Genehmigung für ein Freibad mitten in einem Wohngebiet, da das Wernerbad zu lange außer Betrieb war. Zu diesem Ergebnis mussten wir auch im Verein Freunde des Wernerbades kommen. Dies hat daher zunächst nichts mit der Eigentümerschaft zu tun.
Es gab aber bereits eine Perspektive der Nachnutzung der Flächen, die zumindest einen Teilzugang des Sees für die Öffentlichkeit nicht als Bademöglichkeit aber als Grün- und Erholungsfläche ermöglicht hätte. Leider hat das Land Berlin das entsprechende Konzeptverfahren scheitern lassen. Zwar will das Land das Konzept weiterführen, aber natürlich müssen wir damit länger auf eine Realisierung warten.
Mit freundlichen Grüßen
Mario Czaja
Wie geht es weiter mit dem Wernerseeareal? | Mario Czaja
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