Freibad im Bezirk
Trotz mittlerweile 270.000 Einwohner fehlt in unserem Bezirk etwas, was in allen anderen Stadtbezirken selbstverständlich ist: Marzahn-Hellersdorf ist der einzige Bezirk Berlins ohne Freibad. Nach einer überparteilichen Initiative im Bezirksparlament hat das Bezirksamt nun endlich einen neuen Anlauf unternommen, um einen möglichen Standort zu finden. Leider deuten sich bereits jetzt größere Versäumnisse bei der Standortsuche an.
Welche Standorte werden derzeit diskutiert?
Das Bezirksamt hat eine Untersuchung in Auftrag gegeben, die folgende Standorte hinsichtlich ihrer Eignung untersuchen soll:
- Golliner Straße, am U-Bahnhof Hönow
- in den Gärten der Welt
- Erweiterung des Kinderbades Platsch im Bürgerpark
- Badeschiff im Biesdorfer Baggersee
- Freiflächen am Biesdorfer Friedhofsweg
Dabei soll geprüft werden, an welchen dieser Standorte ein Freibad realisiert werden kann. Viele dieser Standort sind für mich allerdings mit großen Fragezeichen verbunden hinsichtlich der verkehrlichen Erschließung oder das Einpassen in die Nachbarschaft, sodass hier die Ergebnisse der Studie abgewartet werden müssen.
Was wird untersucht?
Laut Bezirksamt werden die Standorte hinsichtlich folgender Kriterien geprüft: Zentralität, Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), Kosten sowie Lärm- und Umweltbelastung.
Welche Kosten sind mit dem Bau eines Freibades verbunden?
Das Bezirksamt kann bisher keine konkreten Kosten benennen und verweist darauf, dass diese erst mit der Machbarkeitsstudie abgeschätzt werden können. Zum Vergleich: Für die geplanten Erlebnisbäder in Spandau und Marienfelde sind je 20 Mio.€ geplant.
Was hat das Bezirksamt bisher getan?
Bisher wurde lediglich die Finanzierung der Machbarkeitsstudie in die Wege geleitet. Darüber hinaus gibt es keinerlei Zusage für die Finanzierung und den Bau eines Freibades.
Meine Position:
Ein Freibad wird nur möglich sein, wenn entsprechende Gelder zur Verfügung gestellt werden. Daher ist es unverständlich, warum das Bezirksamt bei der Erstellung der Machbarkeitsstudie nicht Vertreter der Sportverwaltung und Umweltverwaltung einbezogen hat. Hier muss dringend nachgebessert werden, damit die Studie am Ende auch ein Ergebnis liefert, die als Grundlage für eine Finanzierungsentscheidung akzeptiert wird.
Außerdem muss es endlich eine klare Zusage des Senats für die Finanzierung eines Freibadstandortes geben. Bisher verliert man sich in Allgemeinplätzen und die Belange des Bezirks scheinen keine Rolle zu spielen.
Abschließend muss der Bezirk schnellstmöglich sicherstellen, dass auch Kapazitäten für die Realisierung eines Baus zur Verfügung stehen.
Entscheidend für den künftigen Standort wird, dass sie Voraussetzungen einer guten verkehrlichen Anbindung geschaffen werden. Dazu gehören sowohl Bus und Bahn als auch ausreichend PKW-Stellplätze.
Kommentare (4)
Florian Mann
Guten Tag Herr Czaja,
vielen Dank für den Artikel. Er trifft den Nagel auf den Kopf. Möchte man als Biesdorfer in ein Freibad, so muss man entweder mit der S5 nach Neuenhagen oder nach Treptow-Köpenick. Beide Freibäder sind, wie alle anderen in Berlin, maßlos überfüllt.
Bitte setzen Sie sich weiter für ein Freibad im Bezirk ein. Die brachliegende Fläche im Friedhofsweg oder ein großes Badeschiff in Biesdorf Süd klingen m.E. am besten. Halten Sie uns auf dem Laufenden Herr Czaja!
Beste Grüße
Mario Czaja
Sehr geehrter Herr Mann,
vielen Dank für die Rückmeldung. Die Ergebnisse der Standortuntersuchungen sollten ja eigentlich Ende November 2019 vorliegen. Sobald wir die Ergebnisse haben, werden wir hier berichten.
Thijs
Was sind denn die timelines?
– Entscheidung Standorten
– Finanzierung
– komplette Untersuchung
– Anfang Baubeginn
– Mögliche Fertigstellung von Freibad
Mario Czaja
Dies sind leider derzeit nicht klar benannt. Allerdings hat der Senat auch noch kein Geld zur Verfügung gestellt. Wir haben das Bezirksamt aktuell nach den Ergebnissen der Studie gefragt. Sobald sie uns vorliegen, stellen wir sie hier zur Verfügung.