Wohnortnahe Gesundheitsversorgung für alle Berliner
Als gesundheitspolitischer Sprecher meiner Fraktion beschäftige ich mich auch intensiv mit der Gesundheitsversorgung in Berlin. Hier gibt es meiner Erfahrung nach drei grundlegende Probleme: Erstens die Versorgung mit Fachärzten in den Bezirken, zweitens die zeitnahe Terminvergabe und drittens die Kooperation von ambulanter und stationärer Behandlung, sprich zwischen Arztpraxen und Krankenhäusern.
Berlin ist relativ gut mit Hausärzten und im Durchschnitt auch mit Fachärzten versorgt. Aber eben nur im Berliner Durchschnitt. Gesundheitstechnisch wird Berlin bisher immer als Ganzes betrachtet. Ein Problem aus meiner Sicht. Kaum jemand wird aus Köpenick nach Spandau zum Arzt fahren. Trotzdem wird immer der Berliner Durchschnitt gebildet. Das heißt wenn wir in Neukölln eine Unterversorgung und in Reinickendorf eine Überversorgung haben, dann stimmt es im Durchschnitt wieder. Eine praxisferne Regelung. Ich setze mich dafür ein, dass wir in allen Bezirken ausreichend Haus- und Fachärzte wohnortnah haben. Gerade älteren und kranken Menschen sind lange Anfahrtswege nicht zuzumuten. Hinzukommt, dass viele Menschen gerade auf Termine beim Facharzt zum Teil Monate warten müssen. Ebenfalls unzumutbar.
Schließlich liegt mir die engere Kooperation zwischen Arztpraxen und Krankenhäusern am Herzen. Die Krankenhäuser neigen dazu, Patienten stationär aufzunehmen, weil es ihnen Geld in die Kasse spült, obwohl es medizinisch nicht immer notwenig ist. Gerade Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Nachsorgebehandlungen wären in Arztpraxen in Wohnortnähe besser aufgehoben. Die Medizinischen Versorgungszentren sind ein gutes Beispiel für die engere Verzahnung von ambulanter und stationärer Gesundheitsversorgung.
Der Bundestag berät zur Zeit über ein neues Versorgungsgesetz, wo diese Punkte neu geregelt werden sollen. Am Ende muss der Bundesrat zustimmen. Ich setze mich für eine praxistaugliche Gesundheitsversorgung in Berlin ein. Wohnortnah, zuverlässig und im Sinne des Patienten. Dies habe ich auch heute auf einer Veranstaltung im Berliner Abgeordnetenhaus so vertreten.
Schreibe einen Kommentar