Mein Mentor und Freund Elmar Pieroth ist gestorben
Gestern Abend, als wir die letzten Zeilen unseres Newsletters fertigstellten, erreichte uns die traurige Nachricht, dass unser Ehrenvorsitzender Elmar Pieroth von uns gegangen ist. Er starb im Alter von 83 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit. Er hat nicht nur unseren Kreisverband tief geprägt. Er ist mir in den vergangenen Jahrzehnten guter Freund und herausragender Mentor gewesen. Unsere und meine politische Arbeit basiert auf vielen Erfahrungen und menschlichen Maßstäben, die wir von ihm lernen durften. Zusammen mit Christian Gräff war ich 1995 in seinem Team und daraus entstand unser politischer Weg und eine tiefe Freundschaft. Wir sind traurig und in diesen Stunden in Gedanken bei seiner Frau und seinen sechs Kindern, seinen Enkelkindern und seinem Urenkel.
Vor 23 Jahren entschied sich Elmar Pieroth, in unserem Bezirk als Direktkandidat im Wahlkreis 3 „Alt-Hellersdorf“ zu kandidieren. Das war seinerzeit eine kleine Sensation. Bis zu fünfmal in der Woche war er in Hellersdorf. Ganz bewusst suchte er den Kontakt zu den Menschen – er klingelte an den Türen Hellersdorfer Familien, um deren Sorgen beispielsweise bei der anstehenden Wohnungssanierung zu erfragen, war als Initiator der “Wohnzimmergespräche” unterwegs, um die Wiedervereinigung mit Leben zu erfüllen oder in Freizeiteinrichtungen, wie dem Kino Kiste, um Sponsoren auch an den Ostberliner Stadtrand zu bringen. Einige Berliner und überregionale Medien nannten ihn in dieser Zeit „Klingelputzer“ oder „PDS-Versteher“. Diese Kontakte hielten über Jahre an und viele bestehen noch heute. Elmar, Du wirst uns sehr fehlen.
Foto: Emmanuele Contini
Kommentar (1)
Erika Henning
Als Finanz- bzw. Wirtschaftssenator hatte Elmar Pieroth viele Jahre die Politik unserer Stadt mitgeprägt, aber er hatte auch ein besonderes Herz für unseren Bezirk Marzahn/Hellersdorf. Er hatte keine Berührungsängste, sich sozusagen in die Höhle des Löwen zu begeben, denn unser Bezirk war zu jener Zeit ja noch mehr als heute die Hochburg der Linken. In seiner symphatischen Art hat er schnell die Zuneigung der Menschen gewonnen. Ja, er wird uns fehlen.
Herzliche Anteilnahme