Kein Abriss: Franz-Carl-Achard-Grundschule bleibt erhalten!
Seit Schuljahresbeginn 2015 ist das Schulgebäude der 104-jährigen Franz-Carl-Achard-Grundschule aufgrund von Holzschäden und Hausschwammbefall geschlossen. 350 Kaulsdorfer Schüler müssen seitdem den langen Fahrweg mit dem Shuttlebus antreten. Ein vorgelegter Prüfbericht zeigt nun auf, dass die Statikprobleme durch provisorische Maßnahmen kurzfristig beseitigt werden können. Der vom Bezirksamt angedachte Abriss des Bestandsgebäudes ist damit vom Tisch. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung am 20.01.2016 habe ich gemeinsam mit Vertretern des Bezirksamtes und zahlreichen Eltern, Lehrern und Anwohnern über die Zukunft der Grundschule informiert. Nachfolgend möchte ich Ihnen eine Zusammenfassung der Ergebnisse präsentieren.
Wie geht es jetzt weiter?
Der für Immobilien zuständige Stadtrat hat eine funktionale Ausschreibung gestartet. Das heißt, dass das Bezirksamt Firmen zur Angebotsabgabe mit der Zielstellung auffordert, Maßnahmen zu benennen und umzusetzen, die zur Wiedereröffnung der Schule notwendig sind. Die sich beteiligenden Ingenieursbüros müssen nun darlegen, wie dies gelingt, welche Kosten damit verbunden sind und in welchem Zeitrahmen dies erfolgen kann. Dabei werden insbesondere die Büros berücksichtigt, die sich bereits im Vorfeld kritisch zum Abriss geäußert haben.
Am 25.01.2016 läuft die Angebotsfrist ab und es wird eine Auswahl getroffen.
Wann kann die Schule wieder eröffnet werden?
Das Bezirksamt geht davon aus, dass die Wiedereröffnung des Schulgebäudes spätestens zum Beginn des neuen Schuljahres 2016/17 erfolgen kann. Der Umfang der notwendigen Maßnahmen wird von den Ingenieursbüros unterschiedlich eingeschätzt, sodass auch eine frühere Inbetriebnahme denkbar ist. Nach Einschätzung des zuständigen Stadtrates Richter werden die notwendigen Instandsetzungsarbeiten voraussichtlich 2 bis 3 Monate in Anspruch nehmen und finanziell nur mit einem Bruchteil allein der kalkulierten Abrisskosten zu Buche schlagen. Externe Gutachter werden nach Fertigstellung die Arbeiten nochmals kontrollieren und das Hochbauamt wird eine Genehmigung für den Schulbetrieb erteilen.
Eine konkretere Aussage lässt sich allerdings erst nach Abschluss des Auswahlverfahrens treffen.
Wie lange halten die provisorischen Maßnahmen?
Ein konkreter Zeitraum ist hierfür nicht definiert. Die Gewährleistung der Standsicherheit durch die provisorischen Maßnahmen soll sich allerdings auf mind. fünf Jahre belaufen.
Was passiert mit der Turnhalle?
Derzeit werden die planungsrechtlichen Grundlagen für den Neubau einer Turnhalle geschaffen. Erst wenn das Bebauungsplanverfahren abgeschlossen ist, kann der Bau begonnen werden. Die Mittel für die Sporthalle sind weiterhin in der Investitionsplanung enthalten. Der erste Teil steht allerdings erst für das Jahr 2019 bereit. Bis dahin erfolgt der Sportunterricht weiterhin an Alternativstandorten.
Wann erfolgt die Grundsanierung des Bestandsgebäudes?
Aktuell läuft die Absicherung durch provisorische Maßnahmen. Dennoch ist mittelfristig die Grundsanierung des Bestandsgebäudes notwenig, um die vorhandenen Schäden nachhaltig auszubessern.
Die Bezirksverordnetenversammlung hat dem Bezirksamt den Auftrag erteilt, für die Sanierung bis Mai diesen Jahres einen Kosten- und Zeitrahmen vorzulegen. Für die konkrete Berechnung der notwendigen Mittel ist allerdings zunächst die Vorlage eines Bedarfsprogramms durch das Schulamt notwendig. Im Anschluss lassen sich der Umfang der Maßnahmen, die damit verbundenen Kosten und die Dauer abschätzen.
Derzeitige Schätzungen des Bezirksamtes gehen von Kosten für die komplette Sanierung und die Schaffung eines zusätzlichen Modularen Ergänzungsbaus (MEB) von rund 9,5 Millionen Euro aus.
Die Planung und Vorbereitung wird voraussichtlich ca. drei Jahre dauern. Im Anschluss daran könnte die Sanierung des Altbaus innerhalb von zwei Jahren möglich sein.
Wird die Kapazität der Schule erhöht?
Dies wird ebenfalls durch das Bezirksamt im Auftrag des Bezirksparlamentes geprüft. Sicher ist, dass der Bedarf aufgrund des anhaltenden Bevölkerungszuwachses in Kaulsdorf weiter ansteigen wird. Es ist daher davon auszugehen, dass eine Mittelbereitstellung für die Sanierung auch mit der Auflage einer Erhöhung der Kapazitäten einhergeht.
Sowohl der konkrete Umfang der Kapazitätserhöhung als auch die bauliche Umsetzung sind allerdings noch offen. Dafür werden unterschiedliche Optionen wie beispielsweise die Errichtung eines kleinen modularen Ergänzungsbaus oder einer Kombination aus Turnhalle und neuen Räumlichkeiten geprüft.
Ich danke den Eltern, Lehrern, Unterstützern, Anwohnern sowie der Bürgerinitiative „Erhalt der Franz-Carl-Achard-Grundschule“ für Ihren unermüdlichen Einsatz in den vergangenen Wochen.
Ca. 5000 Unterschriften sind ein klares Signal für den Schulstandort in Kaulsdorf. Die Sanierung muss jetzt zwingend in den kommenden Jahren durchgeführt werden.
Dafür werde ich mich weiterhin als Ihr Abgeordneter einsetzen.
Für weitere Fragen stehe Ihnen gern zur Verfügung und halte Sie in meinem Blog auf den neuesten Stand.
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