Gesundheitswirtschaft als Wachstumsmotor erhalten
Die deutsche Gesundheitswirtschaft ist Wachstumsmotor und Innovationstreiberin – und seit einiger Zeit davon bedroht, im internationalen Vergleich zurückzufallen. Ein Umschwung ist dringend notwendig. Wie dieser gelingen kann, darüber habe ich auf einem Panel beim Tagesspiegel Fachforum Gesundheitswirtschaft mit hochrangigen Experten diskutiert.
Im konstruktiven Austausch habe ich gemeinsam mit Jean-Luc Delay (Geschäftsführer Takeda Deutschland) und Dr. Stefan Franzke (Geschäftsführer Berlin Partner) im Rahmen der Diskussionsrunde “Starke Länder, starker Bund? Gemeinsam handeln für eine resiliente Gesundheitswirtschaft” Möglichkeiten erörtert, um die Unternehmen bei ihren aktuellen Herausforderungen zu unterstützen.
Oberste Priorität muss Versorgungssicherheit für unsere Patienten haben. Dazu gehört an erster Stelle gut qualifiziertes medizinisches und pflegerischeres Personal, aber auch eigene Kapazitäten für die Herstellung von medizinischem Material und bei der Arzneimittelproduktion. Die Corona-Pandemie hat uns schmerzhaft vor Augen geführt, in welcher Abhängigkeit von China und Indien wir uns beispielsweise bei der Arzneimittelproduktion befanden. Im Zuge der Strategie des De-Risking muss es daher unser Ziel sein, dass künftig wieder mindestens 50% der Arzneimittelwirkstoffe in Europa produziert werden.
Mindestens genauso wichtig ist es, dass die Innovations- und Technologiehoheit in der Gesundheits- und Pharmaindustrie in unserer Hand bleibt. Dafür haben wir in unserer Region dank des Clusters Gesundheitswirtschaft Berlin-Brandenburg beste Voraussetzungen, die es zu nutzen und weiter auszubauen gilt, indem wir die Forschung und Entwicklung sowie den Austausch zwischen den Unternehmen weiter fördern.
Dabei sollten wir uns bei Strategien für bessere Rahmenbedingungen bei der Arzneimittelversorgung und dem Ausbau von Produktionsstandorten nicht allein auf die nationale Ebene konzentrieren. Es braucht eine gemeinsame Strategie und Lösung auf europäischer Ebene, um künftig im globalen Wettbewerb bestehen zu können.
Vor allem muss aber die Politik ihren Beitrag leisten. Genehmigungsverfahren für klinische Prüfungen und die Zulassungsverfahren müssen vereinfacht, entbürokratisiert und beschleunigt werden. Dies muss im Einklang mit einer Überarbeitung des Erstattungssystems geschehen, damit Investitionen zur Entwicklung neuer Medikamente und Therapien am Pharmastandort Deutschland und die Durchführung von klinischen Studien wieder verstärkt angegangen werden. Dazu haben wir als CDU-/CSU-Bundestagfraktion aktuell einen entsprechenden Entschließungsantrag zum Entwurf eines Medizinforschungsgesetzes eingebracht, um der Gesundheitswirtschaft die nötige Unterstützung im globalen Wettbewerb zu geben.
Ich bedanke mich bei den Organisatoren des Tagesspiegel Fachforums Gesundheitswirtschaft für die Einladung zur Diskussion. Weitere interessante Veranstaltungen des Tagesspiegel, an denen Sie auch online teilnehmen können, finden hier bei LinkedIn.
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