Mit Green Tech auf Zukunftskurs – Eröffnung der Pilotanlage Leuna100
Am Montag nahm ich in Leuna (Sachsen-Anhalt) an der Eröffnung der Pilotanlage „Leuna100“ teil. Dahinter verbirgt sich eine innovative Produktionsanlage für grünes Methanol.
Schon beim Betreten der Anlage konnte man einen gewissen Pioniergeist spüren. Auch der historische Kontext ist beeindruckend. Hier, genau an dem Ort, wo vor 100 Jahren die BASF erstmals Methanol produzierte, wurde ein neues Kapitel in der Geschichte der nachhaltigen Chemieindustrie aufgeschlagen.
Man muss dazu wissen: Ziel von Leuna100 ist es, durch kosteneffiziente Produktion von grünem Methanol einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes in der Schifffahrt und dem Lkw-Verkehr zu leisten. Denn: Für insbesondere für die riesigen Hochseeschiffe konnte bisher bei allen Vorhaben zur Dekarbonisierung noch kein Erfolg versprechender Ansatz gefunden werden. Sowohl Batterien als auch Wasserstoff scheitern beide an den enormen Streckenlängen, die hier zurückgelegt werden. Dort könnte nun grünes eMethanol ins Spiel kommen. Mit ihm besteht die Möglichkeit, jährlich bis zu einer Gigatonne CO₂ einzusparen.
Die Veranstaltung zeigt beispielhaft, wie viel Schaffenskraft in der beeindruckenden Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Akteuren entstehen kann. Neben Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff, Landeswirtschaftsminister Sven Schulze und weitere meiner Bundestagskollegen waren auch Manager der weltgrößten Reederei “Maersk” sowie führende Köpfe aus Wissenschaft und Wirtschaft anwesend. Die Expertise und das Engagement aller Beteiligten waren spürbar und zeigten, dass dieses Projekt ein Zusammenspiel vieler Kräfte ist.
Christian Vollmann (CEO des Chemie-Start-ups C1 Green Chemicals AG) erklärte leidenschaftlich und inspirierend, wie der Herstellungsprozess von Methanol von Grund auf neu erfunden wurde. Diese Innovation ist ohne Zweifel ein Schlüssel zum Erreichen der Klimaziele und zur Etablierung von grünem Methanol als geeigneter Alternative zu den fossilen Brennstoffen.
Die Pilotanlage selbst ist ein Beispiel für technologische und wissenschaftliche Spitzenleistung Made in Germany. Mit dem neuartigen C1-Katalyseverfahren, das mit niedrigeren Temperaturen und Drücken auskommt, wird deutlich weniger Energie für die Produktion von Methanol benötigt. Dieses fortschrittliche Verfahren könnte ein echter „Gamechanger“ für die gesamte Branche sein. Umso erfreulicher ist es, dass am Montag von Minister Wissing eine Förderurkunde in Höhe von rund 3,3 Millionen Euro an die C1 Green Chemicals AG überreicht wurde.
Natürlich durfte auch eine Führung durch die Anlage nicht fehlen. Es war faszinierend zu sehen, wie die Theorie in die Praxis umgesetzt wird, um das grüne Methanol entstehen zu lassen. Einige Fotos habe ich weiter unten als Impressionen bereitgestellt.
Aus meiner Sicht ist die Eröffnung der Leuna100-Pilotanlage nicht nur für die Chemieindustrie, sondern für uns alle ein wichtiger Schritt in eine nachhaltigere Zukunft. Sie zeigt, dass Deutschland an der Spitze der grünen Revolution stehen kann. Sie zeigt, dass Deutschland bereit ist, neue Wege zu gehen, um unsere Umwelt zu schützen und gleichzeitig wirtschaftlich ganz vorn zu bleiben. Mit vielen Inspirationen und Ideen bin ich zurück nach Berlin gereist und freue mich schon, die vielen Eindrücke auch mit den Akteuren in unserem CleanTech Business Park zu besprechen. C1 hat nämlich seine Wurzeln in Berlin-Adlershof und eine Reihe an Zulieferern und Technologiepartnern des Unternehmens suchen Erweiterungsflächen in Berlin. Sie kennen Marzahn schon von unserem Wasserstoff-Dialog.
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