Bauvorhaben Münsterberger Weg
In der Sitzung der Bezirksverordnetenversammlung im Januar gab es die Aussage der zuständigen Stadträtin für Stadtentwicklung, Frau Witt (DIE LINKE), dass ein Bebauungsplanverfahren für das Bauvorhaben im Münsterberger Weg beabsichtigt sei. Nun scheint es so, als hätte Frau Witt Ihre Meinung dazu geändert, da ich bisher keine Initiative für ein B-Planverfahren wahrnehme.
2018 wurde dazu eine klare Zusage von der damaligen Bezirksbürgermeisterin, Frau Pohle (DIE LINKE) gegeben. Dieses B-Planverfahren wurde dann auch vom Bezirk vorbereitet. Die Vorhabenträgerin KKS Investment GmbH, hat dann den zuvor gestellten Antrag auf Einleitung eines Vorhabens- und Erschließungsplanes zurückgezogen und einen neuen Bebauungsentwurf vorgelegt, der sich laut Bezirksamt angemessen in die Umgebung nach §34 BauGB einpasst.
Auf die Schriftliche Anfrage von Katharina Günther-Wünsch aus November 2021 wird daraufhin hingewiesen, dass dieser intensiv durch das Amt geprüft wird.
Die Anwohner werden, entgegen der Zusage der damaligen Bezirksbürgermeisterin, Frau Pohle, nur sehr intransparent über die Größe und Auswirkungen des Bauvorhabens informiert. Gegen den Anwohnerwillen werden auf einem ehemalig gewerblich genutzten Gelände 149 Wohnungen errichtet. Dazu gehören 122 Tiefgaragenplätze in einem Wasserschutzgebiet der Schutzzone III A. Der Bauträger, die BUWOG informiert nur unzureichend und verwehrt sich öffentlich den Anwohnern, das Bauprojekt vorzustellen.
Die Anwohnerinnen und Anwohner haben das Vorhaben bisher weder vorgestellt bekommen, noch ist über die Auswirkungen des Bauvorhabens öffentlich gesprochen worden. Gerade unter dem Aspekt, dass im Oktober 2021 weitere Bauanträge zur Errichtung von 7 Mehrfamilienhäusern inklusive Tiefgarage und 18 Reihen- und Doppelhäuser gestellt worden sind, wäre es jedoch längst an der Zeit das nachzuholen.
Die CDU-Fraktion stellt in der BVV Sitzung am 24.02.2022 einen Antrag, der eine Aufstellung eines B-Plans vorsieht. Ebenso wie unsere CDU-Fraktion Wuhletal sehe ich darin eine Möglichkeit, Transparenz zu schaffen und in einem geordneten Verfahren die städtebauliche Entwicklung sicherzustellen, um somit auch die Auswirkungen des Vorhabens darzulegen.
Nachfolgend verlinke ich Ihnen noch die letzten Schriftlichen Anfragen zu dem Bauvoben:
Schriftl. Anfrage vom 10.11.2021: Bauvorhaben im Münsterberger Weg Nachfrage zur Schriftl. Anfrage vom 10.11.2021: Bauvorhaben im Münsterberger Weg
Kommentare (2)
Heike K
Sehr geehrter Herr Czaja,
wir wohnen in der Nachbarschaft der geplanten Hygge Höfe der Buwog. Sicherlich ist Ihnen bereits bekannt geworden, dass aus den geplanten bezahlbaren Mietwohnungen nunmehr unbezahlbare Eigentumswohnungen werden sollen. Seit Monaten beobachten wir den schleppenden Baufortschritt. Frau Pohle hat damals doch sicherlich alles abgesegnet, damit viel Mietwohnungen auf der kleinen Fläche entstehen. Die Interessen der Anwohner, wie Lärm, Schmutz, Parkplatzsituation etc. spielten dabei anscheinend keine Rolle. Jetzt will Buwog wohl Kasse machen oder sind das evtl. Anzeichen einer wirtschaftlichen Schieflage? Liegen Ihnen schon nähere Informationen vor?
Vielen Dank für Ihre bisher zu diesem Bauvorhaben geleistete Arbeit.
Mit freundlichen Grüßen
Mario Czaja
Sehr geehrte Frau Klemenziak,
zunächst danke Ihnen für Ihr Vertrauen in unsere Arbeit. Wie Sie wissen, wollten wir auf dem Grundstück damals über einen Bebauungsplan eine dem Ortsteil typische, siedlungsverträgliche Bebauung sichern. Die damaligen politischen Mehrheitsverhältnisse und die Zählgemeinschaft aus SPD, Grünen, FDP, Linken und der Tierschutzpartei machten dies ebenso nicht möglich, wie die damalige Bürgermeisterin und Stadtentwicklungsstadträtin Dagmar Pohle. So wurde Baurecht nach §34 (wie umliegende und bislang vorhandene Bebauung) erteilt. Der damalige Eigentümer konnte das Grundstück mit einem anständigen Gewinn an den heutigen Bauherren weiterverkaufen, weil er dieses Baurecht bekam.
Mit dem jetzigen Eigentümer und Entwickler, der BUWOG (die zum Vonovia Konzern gehört), sind wir im Zuge der Baumaßnahme im guten Austausch. Sie haben das Objekt mit dem entsprechenden Baurecht erworden und sich entschieden, am Münsterberger Weg moderne Wohneinheiten zum Eigentum in Holz-Hybrid-Bauweise zu realisieren. Der Mix des entstehenden neuen Wohnraums umfasst kleinere, mittlere und größere Eigentumswohnungen für Familien sowie auch Reihen- und Doppelhäuser. Ihnen kann man zum früheren Vorgehen keinen Vorwurf machen, denn sie haben schlussendlich nur das erworben, was Frau Pohle mit ihrem Baurecht ermöglicht hat. Auf deren Projektseite http://www.buwog-hygge-hoefe.de kann man die heutigen Angebote zum KAuf entnehmen.
Die örtliche Bauleitung hat sich in den vergangenen Wochen immer zugewandt gezeigt und uns Sachstände und auch Herausforderungen dargelegt. Es kommt dabei positiv zum Tragen, dass die verantwortlichen Bauleiter aus unserem Bezirk kommen und das Wohnumfeld sehr gut kennen und unseren Sorgen während der Baumaßnahme offen und lösungsorientiert angegangen sind.
Aktuell geht das Unternehmen von einer Fertigstellung der Wohneinheiten im Jahr 2025 aus. Bisherige, durch Erd- und Rohbauarbeiten aufgetretene Verzögerungen ergeben sich u.a. daraus, dass vorgefundene tiefliegende Fundamente von vorhergehenden Bebauungen aufwändig entfernt werden mussten. Diesen mehraufwandsbedingten Zeitversatz von einigen Monaten versuchen sie nunmehr im Projekt bestmöglich auszugleichen. Leider ist eine Baustelle für die Nachbarschaft immer eine mehr oder weniger große Belästigung, die sicher weniger wird, sobald der Innenausbau voranschreitet.
Sollten Sie weitere Fragen dazu haben, kann ich Ihnen auch zur Bauleitung einen Kontakt herstellen bzw. die Fragen für Sie beantworten.
Mit freundlichen Grüßen
Mario Czaja