Filialstandort Kiekemal-Schule eingeweiht
Heute wurden die Containerbauten auf dem Lehnitzplatz als Filialstandort der Kiekemal-Schule offiziell eingeweiht. Sie sorgen für dringend benötigte Unterrichtsräume für die hoffnungslos überfüllte Kiekemal-Grundschule.
Es wurde auch Zeit, dass die Eltern, Lehrer und Schüler diese Räume erhalten – das ist eine positive Entwicklung. Einen Grund zum Feiern sehe ich darin jedoch nicht. Wir erinnern uns: Noch 2019 weigerte sich das Bezirksamt, provisorische Schulplatzkapazitäten bereitzustellen. Das “Alles Mahlsdorf”-Zitat von Frau Witt (Die Linke), “Ich danke allen, die hier mit Ruhe und Gelassenheit ihre Arbeit machen.” ist vollkommen deplatziert. Für Ruhe und Gelassenheit ist es mindestens vier Jahre zu spät. Auch Schulstadtrat Gordon Lemm (SPD) formulierte es noch viel zu milde, als er in diesem Facebook Post schrieb: “Die Geschichte um die Entlastung der Kiekemal-Grundschule ist kein Ruhmesblatt einer schnellen Problemlösung.” Nicht nur ich bin sprachlos. Auch die Eltern haben mir gegenüber klare Worte gefunden, was sie von dieser Schönmalerei halten.
Herr Lemm hat vollkommen recht, dass die CDU-Fraktion Marzahn-Hellersdorf, unsere CDU Stadträtin, Nadja Zivkovic und auch ich als Wahlkreisabgeordneter uns mit aller Kraft für die Realisierung des Ausweichstandortes auf dem Lehnitzplatz eingesetzt haben. Ich will dabei jedoch ganz unmissverständlich klarstellen, dass wir in erster Linie die Schüler, ihre Eltern und Lehrer im Streit für eine Verbesserung der Schulplatzsituation unterstützt haben. Sie haben diesen Erfolg erst möglich gemacht. Das sieht man auch daran, dass es viel schneller hätte gehen können. Schon Jahre zuvor haben wir nämlich darauf hingewiesen, dass an diesem Standort schon einmal Containerbauten standen und somit alle Versorgungsleitungen noch anliegen müssten. Wir stießen damit jedoch auf taube Ohren. Erst mit dem wachsenden öffentlichen Druck konnten wir hier ein Umdenken bei den politisch Verantwortlichen erreichen. Sie sind die wahren Kämpfer.
Für mich bleibt die jetzt realisierte Containerlösung qualitativ allenfalls eine Notlösung. Die zuerst geplanten “Fliegenden Klassenzimmer” in Holzbauweise wären aus meiner Sicht wesentlich nachhaltiger gewesen. Auch die infrastrukturellen Voraussetzungen am Standort sind nicht optimal. Der Dank gebührt hier auch den Anliegern für ihr Verständnis für die vom Bezirksamt verschuldete Notlage, die die Notlösung auf dem Lehnitzplatz notwendig machte.
Nun wird sich das Bezirksamt auch an den jüngsten Versprechen, dass die Turnhallen der Ulmengrundschule und der Franz-Carl-Achard-Grundschule im nächsten Jahr endlich fertiggestellt werden sollen, messen lassen müssen. Ich hoffe sehr, dass hier den Eltern keine Illusionen gemacht werden, denn die bisherige Zusammenarbeit zwischen Bezirk und Senat lief nicht sehr gut. Und mit Blick auf die in wenigen Monaten bevorstehenden Wahlen ist solch ein später korrigierbares Versprechen womöglich schnell gemacht.
Wir sollten dabei folgende Fakten nicht außer Acht lassen:
- Nahezu alle Grundschulen im Bezirk sind über 100% ausgelastet und damit überfüllt.
- Kein Bezirk in Berlin shuttelt so viele Kinder mit Schulbussen in ersatzweise
- Unterrichtsräume wie Marzahn-Hellersdorf.
- Der Schulneubau in der Elsenstraße wurde eine gesamte Wahlperiode lang versprochen. Getan wurde wenig. Aktuelles Versprechen: Fertigstellung im Jahr 2024
Wenn die geplante weitere Entlastung der Schulplatzsituation durch die neue Gemeinschaftsschule in der Landsberger Straße (2023) und den Neubau der Grundschule in der Elsenstraße (2024) sicherer bzw. reibungsloser verlaufen soll, können Sie im September mitbestimmen.
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