Wirtschaft – die Basis für unseren Wohlstand
Von links nach rechts: Mario Czaja, Nadja Zivkovic und Christian Gräff
Marzahn-Hellersdorf wird oft unterschätzt. Dies gilt nicht nur für den Bezirk an sich und seine Bewohner, sondern vor allem auch für Marzahn-Hellersdorf als Wirtschaftsstandort.
Jeden Morgen starten hier über 21.000 Unternehmerinnen und Unternehmer in den Tag. Sie sind Arbeitgeber, Ausbildungsbetrieb und wichtige Partner im Bezirk.
In den letzten Jahren haben sich die Knorr-Bremse AG oder das Unfallkrankenhaus Berlin weiter vergrößert und sind damit gewachsene Leuchttürme unseres Bezirks. Zudem gibt es auch eine Reihe an „heimlichen Weltmarktführern“, wie das Unternehmen Berlin Industrial Group, welche führend im Laserschweißen ist oder die Lischka GmbH, einer der führenden Hersteller und Entwickler von medizinischem Mobiliar. Nachfolgend möchten wir Ihnen unsere Ziele und Forderungen für den Wirtschaftsstandort Marzahn-Hellersdorf aufzeigen.
Handwerk braucht goldenen Boden…
Viele Handwerksbetriebe und Werkstätten drohen uns abzuwandern und wegzubrechen, weil es an günstigem Gewerberaum und Gewerbeflächen gerade für kleine und Kleinstunternehmen fehlt.
Wir fordern daher:
… und Industrie ebenso
Der Gewerbepark CleanTech Marzahn bietet auf 300 ha einer wachsenden Vielfalt an Unternehmen eine Heimat. Innerhalb des Gewerbeparks bietet sich zudem produzierenden Unternehmen der Zukunftstechnologien mit dem CleanTech Business Park Berlin auf über 90 Hektar ein Industriegebiet für Ansiedlung und Wachstum an.
Zudem bedarf es für die Ansiedlungspolitik einer stärkeren Abstimmung mit dem Land Brandenburg, wie die Tesla-Ansiedlung eindrucksvoll bewiesen hat.
Wir wollen:
Goldstandard der Gesundheitsversorgung
Neben der produzierenden Industrie ist die Gesundheitswirtschaft ein zweites wichtiges Standbein der bezirklichen Wirtschaft. Jeder 7. Marzahn-Hellersdorfer ist in der Gesundheitswirtschaft tätig und der größte Arbeitgeber im Bezirk ist das Unfallkrankenhaus Berlin (ubk).
Ein weiterer Gesundheitsstandort ist die Helle Mitte. Sie ist mit Berlins größtem Medizinischem Versorgungszentrum (MVZ) und der Alice-Salomon-Hochschule für Soziale Arbeit, Gesundheit, Erziehung und Bildung (ASH) ein weiterer wichtiger Platz der Gesundheitswirtschaft. Dessen Bedeutung nimmt durch den Ausbau der ASH und der damit verbundenen steigenden Studierendenanzahl von 4.000 auf 5.000 weiter zu und erleichtert zusammen mit dem am Kokoschka-Platz ansässigen Oberstufenzentrum Gesundheit II die Fachkräftegewinnung der Gesundheitsunternehmen vor Ort. Darüber hinaus müssen weitere partnerschaftliche Beziehungen zwischen den Unternehmen der Gesundheitswirtschaft und den Ausbildungsstätten entstehen.
Wir fordern:
Marzahn ist eine Reise wert
Es mag überraschen, aber der dritte Pfeiler der bezirklichen Wirtschaft ist der Tourismus. Marzahn-Hellersdorf belegt zwar unter Berlins Bezirken den letzten Platz der Übernachtungsgäste, jedoch mit der längsten Übernachtungsdauer.
Um unseren Bezirk für Touristen als Ziel zu etablieren, die nicht zum ersten Mal in Berlin sind, war die Austragung der Internationalen Gartenausstellung in den erweiterten Gärten der Welt eine gute Ausgangslage die zu einem positiven Imageschub verholfen hat.
Wir wollen das forcieren und daher folgende Vorhaben umsetzen:
Gutes Personal ist das A & O
Für die CDU Wuhletal gehört das Industrieunternehmen mit seinen Logistikzulieferern genauso zu einem funktionierenden Wirtschaftsstandort wie die Autowerkstatt im Kiez. Damit dies langfristig so bleibt, bedarf es aller Anstrengungen, um die Unternehmen bei der Suche nach Nachwuchs und Fachkräften zu unterstützen. Dabei ist das von der Wirtschaftsförderung initiierte Projekt in Zusammenarbeit mit Schlaufuchs e.V. ein guter Start um Unternehmen und Schulen besser zu vernetzen. Dies muss erweitert und ausgebaut werden.
Hierzu bedarf es auch in Zukunft ausreichende finanzielle und personelle Ressourcen in der Wirtschaftsförderung und nicht zuletzt auch einer entscheidungsfreudigen und schnellen Bauverwaltung/ Stadtentwicklungsamt im Bezirk.
Hilfe für Handel und Selbstständige
Der Lockdown trifft Selbstständige und Filialunternehmen im Einzelhandel in mehrfacher Hinsicht. Die Gewinnmargen sind klein, viele Unternehmer arbeiten selbst schon vor der Krise von morgens bis abends mit im Unternehmen und der harte Wettbewerb im Einzelhandel ist mit keiner anderen Region in Deutschland vergleichbar.
Symbolisch dafür steht die Helle Mitte. Als der Bezirk in den 90er Jahren fertig gebaut wurde und mit der Hellen Mitte ein Stadtzentrum für den ehemaligen Bezirk Hellersdorf entstand, waren die Zeiten anders. Die Idee mit öffentlichen Einrichtungen wie dem Rathaus, einer Fachhochschule, Oberstufenzentren und bspw. Bibliotheken den Einzelhandel zu ergänzen war richtig. So funktionieren Zentren in anderen Städten und Gemeinden. Aber die Zunahme von Verkaufsflächen in der Berliner Innenstadt und auch im unmittelbaren Umfeld und die Eigentümerstruktur machten dem neuen Zentrum stark zu schaffen. Der Ausbau des Kaufparks Eiche auf Brandenburger Territorium verschärfte den Wettbewerb um wichtige Ankermieter.
Mit dem Lockdown während der Corona Krise haben sich die Bedingungen, gerade für den inhabergeführten Einzelhandel dramatisch verschlechtert.
Zentren sind für uns der soziale Treffpunkt und natürlich auch Aushängeschild für jedes Kiez.
Daher wollen wir uns dafür einsetzen, dass unsere Ortsteilzentren für die Nachbarschaftsversorgung gestärkt werden und auch unsere beiden übergeordneten Stadtteilzentren, die Helle Mitte und die Marzahner Promenade, belebt werden.
Eine Reihe an Maßnahmen sind für die Revitalisierung erforderlich. Daher haben wir ein umfangreiches Maßnahmenpaket vor.
Jeder Standort hat seine eigenen Herausforderungen. Diese müssen in einem lokalen Maßnahmenplan münden und zusammen mit Unternehmen und Eigentümern erarbeitet werden.
Dabei ist auch zu prüfen, inwieweit die Nutzungsmischung durch die öffentliche Hand gefördert werden kann. Bibliotheken, Nachbarschaftstreffs und andere Einrichtungen der öffentlichen Daseinsversorgung können zu einer Stärkung maßgeblich beitragen.
Zudem gehören bauliche Verbesserungen der Erreichbarkeit und Barrierefreiheit dazu.
Neben branchenspezifischer Unterstützung benötigen die Unternehmen eine gute Infrastruktur. Gute Stadtentwicklungspolitik in einer Metropole ist zumeist auch gute Wirtschaftspolitik. Dazu gehören für uns Vorhaben wie den Bau der Tangentialen Verbindung Ost (TVO) die Ortsumfahrung Ahrensfelde, aber auch schnelle Glasfasernetze an allen Gewerbestandorten. Die Leitstelle für Wirtschaftsförderung- ZAK bedarf weiterhin einer guten personellen Ausstattung, auch um ausreichende Förderprogramme für den Bezirk zu akquirieren und durchzuführen.