Lauterbachs Cannabis-Pläne gefährden Kinder und Jugendliche!
Die von Gesundheitsminister Karl Lauterbach geplante Legalisierung von Cannabis schreitet voran. Es deutet sich an, dass der Gesetzesentwurf in Kürze dem Kabinett vorgelegt werden soll. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass die sogenannte 1. Lesung im Parlament in der zweiten Septemberhälfte erfolgt.
Ich halte die Legalisierung von Cannabis für jedermann nach diesem Lauterbach-Modell der Ampel-Regierung für einen Fehler. Die Freigabe von medizinischem Cannabis zu Behandlungszwecken war 2016 ein gut überlegter und sorgfältig abgestimmter Schritt der unionsgeführten Bundesregierung.
Die geplante Legalisierung von Cannabis für jedermann ist jedoch gefährlich. Und ich bin nicht allein mit dieser Meinung. Unter Medizinern und Experten ist mir keine einzige seriöse Stimme bekannt, die das anders sieht. Auch von der Polizei gibt es erhebliche Kritik. Ich mache mir große Sorgen, dass Minister Lauterbach all diese berechtigten Bedenken ignoriert und die Gefahren stark unterschätzt.
Cannabis gefährdet Kinder und Jugendliche
Wenn die Regierung den „Genuss“ von Cannabis für jedermann legalisiert, ist das ein krasser Widerspruch zum Kinder- und Jugendschutz. Selbst mit einer Altersfreigabe ab 18 Jahren lässt sich dieser Gefahr nicht begegnen. Wie schon beim Alkohol kann niemand ausschließen, dass die Kids nicht den ersten 18-Jährigen im Freundeskreis vorschicken und das Zeug für alle besorgen lassen.
Durch das frühe und regelmäßige Kiffen entstehen die meisten sozialen oder gesundheitlichen Probleme vor dem 18. Lebensjahr. Das Gehirn ist erst nach dem 25. Lebensjahr vollständig ausgereift. Es wird dadurch dauerhaft geschädigt. Die Regierung hat keinen Lösungsvorschlag, wie ein Jugendschutz stattfinden soll. Stattdessen beabsichtigt sie, die Verantwortung dafür bei den zuständigen Jugendämtern abzuladen. Wer die Arbeitsbelastung in den Jugendämtern kennt, wird bei dieser Idee ungläubig die Hände über dem Kopf zusammenschlagen.
Der Schwarzmarkt wird nicht verschwinden, er verändert sich
Lauterbachs Annahme, dass der Schwarzmarkt durch die Legalisierung von Cannabis einbrechen und kollabieren wird, ist vollkommen weltfremd. Insbesondere die Organisierte Kriminalität ist enorm anpassungsfähig. Sie wird jede noch so kleine Lücke im System nutzen, um sich zu behaupten und auch weiterhin Profit zu erzielen. Es ist leicht vorherzusagen, dass die Jugendlichen zügig eine der interessantesten Zielgruppen für Drogendealer werden dürften. Statt dieses drohende Problem zu ignorieren, sollte die Regierung dringend ein Konzept entwickeln, wie sie diese Verlagerung des Drogenhandels verhindern will. Die entglittene Drogenpolitik in den „drogenliberalen“ Niederlanden zeigt, wo die Reise hingeht.
Verkehrsteilnehmer sind keine Versuchskaninchen
Nicht nur Alkohol hat erhebliche Auswirkungen auf die Verkehrssicherheit. Auch das Fahren eines Kraftfahrzeugs unter dem Einfluss berauschender Mittel ist gefährlich und hat deshalb rechtliche Grenzen. Der Konsum von Cannabis beeinträchtigt die eigene Verkehrstüchtigkeit. Es drohen etwa Halluzinationen, Konzentrationsstörungen, erhöhte Risikobereitschaft, aber auch Schläfrigkeit. In Deutschland gelten daher strenge Regeln. Schon ab einem THC-Wert von einem Nanogramm pro Milliliter im Blutserum begeht man einen folgenschweren Verkehrsverstoß. Es dauert nach dem einmaligen Kiffen mehrere Stunden, bis dieser Wert wieder abgebaut ist. Bei starkem oder regelmäßigem Konsum kann das noch mehrere Tage später nachgewiesen werden.
Besonders für Fahranfänger, aber auch für ihre Eltern kann das ein großes Thema werden.
- hohe Bußgelder, bzw. Strafverfahren
- bis zu 5 Jahre Führerscheinsperre
- bis zu 3 Punkte in Flensburg
- eine lange Prozedur, um den Führerschein zurückzuerlangen
- eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)
- ein Drogenscreening, möglicherweise sogar Drogentherapie
- eine Verlängerung der Probezeit um weitere 2 Jahre
- der Verlust des eigenen Versicherungsschutzes bei einem Verkehrsunfall
- Regressansprüche der Versicherung für Unfallschäden an fremden Fahrzeugen
(Quelle: polizei-beratung.de)
Prävention zählt zu den wichtigsten Aufgaben im staatlichen Umgang mit Drogenkonsum
Eine vernünftige Politik gegen Sucht und Drogen basiert auf den drei Säulen: Prävention, Repression und Therapie. Mediziner und Experten, die fast durch die Bank weg die Legalisierung von weiteren Drogen ablehnen, sind sich einig: Wenn Lauterbach und die Ampel-Regierung die Ausgabe von Drogen an jedermann legalisieren wollen, dann braucht es im Umkreis der Abgabestellen hauptsächlich eines: Prävention, Prävention, Prävention.
Unter anderem muss über die Folgen des Drogenkonsums aufgeklärt werden und auch Hilfsangebote an Suchterkrankte werden benötigt. Die Kosten für die Prävention müssten also erheblich steigen. Schon jetzt gibt es Zoff darüber, wer dafür am Ende dafür zahlen soll und wer das verantwortet. Auch der neue Haushaltsentwurf macht wenig Mut. Die benötigten Mittel für solche Präventionsprojekte sucht man vergeblich.
Meine Fraktion und ich werden auf all diese Missstände im parlamentarischen Verfahren hinweisen.
Die gesundheitliche und pflegerische Versorgung im Land hat viele Baustellen. Mehr Ärzte in der Grund- und Regelversorgung, eine bessere Ausstattung der Pflege, eine gute Notfallversorgung und Verzahnung der ambulanten und stationären Versorgung: Es gibt so viel zu tun in der Gesundheitspolitik. Die Freigabe einer weiteren Droge gehört aus meiner Sicht nicht dazu.
Schreibe einen Kommentar