Fach- und Arbeitskräftemangel: Unionsfraktion macht Lösungsvorschläge
Seit einigen Jahren steigt in Deutschland der Fach- und Arbeitskräftemangel. Stand heute sind 1,93 Millionen offene Stellen gemeldet. Überall fehlt Personal. Auch in Marzahn-Hellersdorf wissen die Unternehmen und Betriebe nicht, woher sie das fehlende Personal nehmen sollen.
Der Fach- und Arbeitskräftemangel wird zur Wachstumsbremse für Deutschland. Experten warnen, dass ein Verlust an Wirtschaftsleistung von jährlich rd. 90 Mrd. Euro droht. Und das Problem verschärft sich weiter, denn die Zahl der Erwerbspersonen nimmt ab. Im Jahr 2035 könnten 3 Mio. Erwerbspersonen weniger zur Verfügung stehen, im Jahr 2050 sogar 9 Mio. weniger.
Derweil führt die Bundesregierung Gespräche, organisiert Gipfel und bringt eine Fachkräftestrategie auf den Weg. Doch allein dadurch steht Unternehmen und Betrieben noch kein zusätzliches Personal zur Verfügung. Die Zeit drängt, die Bundesregierung muss endlich handeln.
Als Unionsfraktion haben wir bereits im Juli dieses Jahres mit dem Leitantrag „Chaos an den Flughäfen beseitigen und Sofortprogramm zur Arbeits- und Fachkräftegewinnung auflegen“ ein starkes Zeichen gesetzt und konkrete Vorschläge unterbreitet. Die Ampel hat diese zu unserem Unverständnis abgelehnt.
Jetzt machen wir erneut Vorschläge und haben kürzlich den Antrag „Fach- und Arbeitskräfte mit zielgerichteten Maßnahmen im Inland gewinnen“ in den Deutschen Bundestag eingebracht. Die Ampel hat diesen Antrag kurzerhand wieder abgelehnt.
Wir fordern die Bundesregierung auf, nicht nur zu reden und Papiere zu beschließen, sondern endlich in den Handlungsmodus umzuschalten. Die erforderlichen Maßnahmen gegen den Personalmangel müssen jetzt ergriffen werden. Dabei müssen wir Potentiale im Inland heben und die Fachkräftezuwanderung stärken.
Im Bereich der Bildung ist wesentlich,
- die Berufsorientierung an Schulen zu verbessern,
- die Schulpläne stärker auf die Berufsalltage abzustimmen,
- die Schulabbrecherquote zu senken,
- die Vermittlung von Ausbildungsplätzen zu verbessern und die Attraktivität beruflicher Bildung zu steigern,
- die Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen zuverlässiger zu gestalten,
- lebensbegleitendes Lernen durch gezielte Weiterbildung zu unterstützen und flexible Nach- bzw. Teilqualifizierungen zu ermöglichen.
Im Bereich der Besteuerung ist wesentlich,
- die steuerliche Absetzbarkeit von Aus- und Fortbildungskosten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu verbessern,
- den einkommensteuerlichen Tarifverlauf mit Blick auf seine Arbeitsanreize zu überprüfen.
Im Bereich von Arbeit und Familie ist wesentlich,
- das Arbeitszeitgesetz zu reformieren und dabei unter anderem wöchentliche statt tägliche Höchstarbeitszeiten vorzusehen,
- die Kinderbetreuung weiter zu verbessern und den Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt nach der Elternzeit zu erleichtern.
Wir sind überzeugt: Es muss jetzt aktiv gegensteuert werden, um Attraktivität und Leistungsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes zu wahren und den Wohlstand in Deutschland zu sichern.
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