Besser zum Arzt um die Ecke, als quer durch die Stadt
Viel zu oft ist die Suche nach einem Haus- oder Facharzt bei uns im Kiez noch eine Lotterie. Bei der Verteilung von Haus- und Fachärzten galt Berlin lange Zeit als ein gesamter Planungsraum. Ob und wo sich neue Ärzte niederlassen konnten, hing lange Zeit nur von der Gesamtzahl der Ärzte in der Stadt ab. Unterschiede zwischen den Bezirken wurden nicht berücksichtigt. Dies führte zu einer ungerechten Verteilung im Vergleich der Bezirke. 2011, als ich Gesundheitssenator wurde, habe ich mich dieser Aufgabe unmittelbar angenommen.
Mit dem so genannten Konzept der bedarfsorientierten Versorgungssteuerung habe ich in enger Zusammenarbeit mit den Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung die Verteilungssystematik grundlegend verändert. Seither sind Neuzulassungen und Praxisverlegungen nur in bisher schlechter versorgten Bezirken möglich. Ein wichtiger Beitrag, um die Versorgung gerechter zu gestalten. Erste konkrete Erfolge wurden bereits sichtbar, da u.a. 12 neue Ärzte in den Bezirk gekommen sind. Leider hat der aktuelle Senat diese Initiative nicht in gleicher Weise fortgesetzt.
Nun hat die Kassenärztlichen Vereinigung Berlin daher aufbauend auf den gemeinsam vereinbarten Regeln selbst Maßnahmen entwickelt und vorgestellt, um die hausärztliche Versorgung in den östlichen Bezirken zu verbessern.
Aktuell stehen wir vor neuen besonderen Herausforderungen: Im Zuge der vielen Wohnungsneubauten, die gegenwärtig in den Außenbezirken realisiert werden, wurden fast keine Ärztehäuser und Polikliniken mit geplant. Zudem beenden zu wenig Ärzte ihre Facharztausbildung als Allgemeinmediziner. Diese Fehlentwicklung will ich stoppen. Mein Vorschlag: Eine verbindliche Regelung, wonach auf die Baugenehmigung von 500 Wohnungen immer zwingend der Bau einer Poliklinik im Kiez vorgesehen sein muss. Und eine Stärkung der Allgemeinmedizin.
Ich will weiter an dem Thema arbeiten, z.B. bei der Verbesserung der Ausbildung von Fachärzten für Allgemeinmedizin, bei der Stärkung der Pflege im Bund bei der Niederlassung von Arztpraxen in strukturschwachen Regionen.
Mein nächstes Ziel ist eine Gesundheits- und Krankenpflegeschule auf dem Campus unseres Unfallkrankenhauses Marzahn zu etablieren und diese mit Bundesmitteln zu fördern.
Das ist einer meiner Beweggründe, weshalb ich am 26. September bei der Wahl für den Deutschen Bundestag kandidiere. Mich können Sie übrigens nur mit der #Erststimme wählen.
Präsentation der Kassenärztlichen Vereinigung Berlin
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