Bürgeramt ohne Bürger
Überfüllte Bürgerämter und stundenlange Wartezeiten sind keine Seltenheit in Berlin. In den Sommermonaten verschärft sich durch Urlaub die Lage erfahrungsgemäß. In diesem Jahr kommen noch die Vorbereitungen für die Berliner Wahlen am 18. September hinzu. Hinzukommen die Ummeldungen für den neuen Personalausweis. Teilweise sind die Wartenummern für den ganzen Tag schon kurz nach Öffnung der Ämter vergeben. Die Situation ist derart angespannt, dass mittlerweile ganze Bürgerämter schließen müssen. Als eines der ersten Ämter musste nun das Bürgeramt in Mahlsdorf schließen.
Für Bürgerinnen und Bürger im Osten Marzahn-Hellersdorfs insbesondere in Mahlsdorf und Kaulsdorf bedeutet die Schließung große Umwege. Die nächstgelegenen Ämter finden sich entweder in der Hellen Mitte oder am Elsterwerdaer Platz. Gerade ältere Menschen müssen nun Unannehmlichkeiten in Kauf nehmen.
Der Berliner Finanzsenator Nußbaum sagte neulich bei einem Besuch in einem Bürgeramt in Lichtenberg lapidar: „Die Bezirke müssen mehr Personal einstellen, wenn sie die Arbeit nicht schaffen!“ Wer die finanzielle Situation der Bezirke und die Sparvorgaben aus der Senatsverwaltung kennt, kann über die Aussage nur noch lachen oder den Kopf schütteln. Eine bürgerfreundliche Verwaltung ist im Sinne aller Berlinerinnen und Berliner. Dazu gehören auch funktionierende Bürgerämter – auch in Mahlsdorf.
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