400-Volt-Anschlüsse für ganz Berlin
Seit den 1950er Jahren wird in Berlin das 3×220-Volt Niederspannungsnetzes sukzessive auf 400-Volt umgestellt. Nach Angaben des Senats ist im Berliner Stadtgebiet die Umstellung zu 98 % abgeschlossen. Mit Ausnahme der Ortsteile Mahlsdorf und Kaulsdorf. Für den Einsatz energiesparender Technologien (z.B. Wärmepumpen) ist die Umstellung notwendig.
Auf eine Kleine Anfrage von mir hat der Senat mitgeteilt, dass er angesichts der nahezu vollständigen Erschließung des Stadtgebietes mit 400-Volt-Anschlüssen eine weitere Einflussnahme auf den weiteren Ausbau der Netzinfrastruktur für nicht notwendig hält. Mit anderen Worten: Mahlsdorf und Kaulsdorf haben Pech gehabt. Die Auffassung des Senats ist in mehrerer Hinsicht inakzeptabel. Erstens gehören 400-Volt-Anschlüsse zum Standard einer modernen Netzinfrastruktur. Zweitens schreibt der Senat den Eigenheimbesitzern den Einbau energiesparender Technologien vor, die eben 400-Volt-Anschlüsse erfordern. Der Senat formuliert im schönsten Amtsdeutsch dazu: „Im Rahmen der komplexen Umstellungsprozesses kann es im Einzelfall zu Konflikten kommen.“ In Mahlsdorf und Kaulsdorf ist der Einzelfall leider der Regelfall.
Da mein Vater lange Zeit als selbständiger Elektromeister in Mahlsdorf tätig war, weiß ich um die Wichtigkeit der 400-Volt-Anschlüsse für Hauseigentümer. Ich werde mich weiterhin beim Senat dafür einsetzen, dass auch in Mahlsdorf und Kaulsdorf schnellstmöglich ein moderner Netzstandard zur Verfügung steht. Was bei der Abwasserkanalisation schon gelungen ist – nämlich die flächendeckende Erschließung in Kaulsdorf und Mahlsdorf zu gewährleisten -, gilt es auch bei den 400-Volt-Anschlüsse umzusetzen. Der Senat ist für ganz Berlin zuständig. Daran gilt es von Zeit zu Zeit zu erinnern.
Meine Kleine Anfrage finden Sie im Anhang.
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