Der Kampf gegen die Wasserskianlage auf dem Elsensee geht weiter
Auf dem Mahlsdorfer Elsensee soll eine Wasserskianlage errichtet werden. Ein Bebauungsplan wird dafür seit fast 10 Jahren bearbeitet. Obwohl eine wachsende Mehrheit im Bezirksparlament – aus SPD, CDU und Grüne – gegen dieses Projekt stimmt, will der zuständige Stadtrat Lüdtke (LINKE) das Verfahren immer noch nicht aufgegeben. Um über den neusten Stand des Verfahrens zu informieren, werde ich am 13. Juli eine Bürgerversammlung im HW Hotel am Niederfeld durchführen.
Der in Mahlsdorf gelegene Elsensee ist ein nach dem Berliner Naturschutzgesetz geschütztes Biotop und einer der am wenigsten belasteten und saubersten Seen Berlins. Ausgerechnet hier eine Wasserskianlage zu errichten, ist unverständlich. Das benachbarte Landschaftsschutzgebiet wird durch eine Wasserskianlage und ein geplantes Freibad am Elsensee nicht entlastet. Im Gegenteil wird die Zahl der illegalen Badegäste dadurch ansteigen. Schon heute ist die Lage im Landschaftsschutzgebiet bei warmem Wetter unkontrollierbar, zumal kaum Kontrollen durch das Ordnungsamt und die Polizei stattfinden. Die Umsiedlung von geschützten Arten im Elsensee an den benachbarten Habermann- oder Butzersee ist eine sehr unrealistische Vorstellung. Der Erhalt dieser Arten ist dadurch nicht zu gewährleisten, weil auch diese Seen weiterhin illegal zum Baden genutzt werden. Die Verkehrsinfrastruktur der Siedlungsgebiete ist für ein solches Projekt in keiner Weise geeignet. Das dann mögliche Straßenausbaumaßnahmen auch noch von den Anwohnern bezahlt werden müssten, die die Wasserskianlage und den Badebetrieb weder wollen noch nutzen, ist ein Hohn. Für die geplanten 800 bis 1000 Badegäste pro Tag ist keine ausreichende Anzahl von Parkplätzen vorhanden. Die kleine Parkfläche gegenüber dem Butzersee ist schon heute völlig unzureichend. Die Verkehrssicherheit ist nicht gewährleistet, da Fuß- und Radwege fehlen. Viele Anwohner um den Elsensee sind nicht an das öffentliche Trinkwassernetz angeschlossen und beziehen ihr Trinkwasser direkt aus dem Grundwasser des Einzugsgebietes des Elsensees. Bei einer angestrebten Besucherzahl von 800 – 1000 Gästen pro Tag ist eine Erhaltung der jetzigen Wasserqualität nicht möglich.
Das sind die wesentliche Gründe, warum ich mich im Verbund mit Anliegern und Bürgerinitiativen schon seit geraumer Zeit gegen den Bebauungsplan zur Errichtung einer Wasserskianlage einsetze. Die Zahl der Bezirksverordneten, die sich gegen das Projekt wenden, ist mittlerweile größer geworden. Der zuständige Bezirksstadtrat Lüdtke (DIE LINKE.) hat das Verfahren bislang nur ausgesetzt, aber noch nicht beendet. Die Eigentümerin des Elsensees muss noch Grundstücke für notwendige Ausgleichsmaßnahmen erwerben. Das ist bisher noch nicht gelungen. Am Dienstag, 13. Juli, ab 19 Uhr werde ich die Bürger über den aktuellen Stand des Verfahrens informieren. Im Anhang finden Sie die Einladung zur Bürgerversammlung. Sie sind herzlich eingeladen, vor Ort vorbeizuschauen.
Kommentare (4)
Wakboarder
Es wäre ja auch möglich, eine Anlage ähnlich der in Großbeeren zu errichten. Hat auch den Vorteil, dass die Biotope am Rand nicht Leiden müßten. Sehen wir uns die Anlage in Velten an, stellen wir schnell fest, das die Wassersportler sich am Ufer ihre Trampelfade basteln, um schnell wieder zur Startrampe zu gelangen. Damit ist das gesamte Ökosystem des Sees gefährdet…
Biotop Elsensee erhalten! » Stefan-Ziller.de
[…] für ökologische Stadtentwicklung (Linkspartei) das Projekt nicht gestoppt. Auf einer Informationsveranstaltung wurde zuletzt über den aktuellen Stand […]
Hellersdorfer
Wasserski im Naturschutzgebiet. Was kommt als nächstes? Autobahn durch Trinkwasserschutzgebiet?
Theo Tetzlaff
Kein Wasserski im geschützten BIOTOP!